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Liegeräder, HPVs und Velomobile

Die Liegeradseite von Peter Stöber

Mich hat der Liegerad Virus 1995 erwischt, als ich ein Bild vom Flevo Bike sah. Über 2000 DM waren aber für mich zuviel. Damit könnte Ich ja für mindestens 4 Wochen Urlaub in Kuba machen! Zum Bild gab es auch eine Adresse, wo man den Bauplan bestellen konnte und beim Nachbarn ein Elektroden Schweißgerät. Mir war damals noch nicht klar, wie das mit der Lenkung funktionieren sollte, also hab ich erstmal nach dem Bauplan ein Modell gebastelt. Es gabe ein kleines "aha" Erlebnis, aber die Skepsis blieb. Daher bestellte ich nur noch die beiden Elastomere und das Diabolo. Für die Lenkung wollte ich mir noch was einfallen lassen. Die Vierkantrohre beim Eisenhandel und ein Kinderrad vom Flohmarkt besorgt und los gings. Vom Schweißen hatte ich bis dahin noch keine Ahnung, aber ich dachte mir, das kann doch nicht so schwer sein. Es gab ja auch eine 2 seitige Anleitung zum Schweißgerät. Nach 3 Wochen Urlaub in Kuba und 3 Monaten rumbasteln war das Rad fahrbereit. Es hat dann 1 Woche gedauert bis ich ein paar Meter geradeaus fahren konnte und dann nochmal 2 Monate, bis ich mich traute damit auf der Strasse zu fahren. Beim nächsten Cubaurlaub war das Flevo dann dabei und mit 1000 km Training in 3 Wochen war das freihändig fahren auch kein Problem mehr.   Nummer 1 Bild 1: mit dem Flevo in Cuba (Trinidad)
 
Durch die guten Erfahrungen mit dem Flevo gestärkt, wollte ich was eigenes entwickeln. Das nächste Rad sollte einfacher zu lenken sein, mehr Gepäck tragen können und aus "normalen" Fahrradteilen bestehen. Die Idee war 2 Vierkantrohre, wie eine Leiter nur schmaler, zu schweißen und alle anderen Teile wie Tretlager, Steuerrohr, Sitz und Ausfallende fürs Hinterrad dran zu pappen. Dafür wurde ein Damenrennrad vom Flohmarkt ausgechlachtet. Zu der Zeit traf ich auch auf die Berliner Liegeradgruppe und zusammen mit Bernhard, Clemens und Reinhard gings gleich zur Europameisterschaft nach Leicester GB(1996). Die paar "Kleinigkeiten", die während der Fahrt dorthin kaputtgingen: 2 gerissene Speichen, Hinterradachse durchgebrochen, Spannsitz an 4! Stellen gerissen und die zu schwache Felgenbremse für mich und 30Kg Gepäck. Eine 3-Gang Rücktrittnabe und ein neuer Spannsitz aus dickeren Rundrohren lösten die Problemzonen und so gings dann wieder nach Cuba.  
Nummer 2 Bild 2: 1996 in Cuba (Vinales Valley)
 
Was mir jetzt noch fehlte war ein Tieflieger, mit dem ich auch mal vorne bei Rennen mitfahren könnte. Da das Rad auch für die Stadt geeignet sein sollte, ist die Kette zweimal ums Vorderrad umgelenkt. Leider ist das mit dem vorne bei Rennen mitfahren nur ein Wunschdenken geblieben. Ich sollte doch besser mehr trainieren. Ironischerweise hab ich dann mit dem Rad mein erstes Rennen gewonnen. Beim Slowrace!  
Nummer 2 Bild 3: 1998 erste Probefahrt
 
Die Tieflieger Sitzposition gefiel mir schon sehr gut, aber die lange Kette und die zweimalige Umlenkung, bei der die Kette häufiger absprang, war nicht das Optimum. Das nächste Liegerad sollte kompakter und leicht zerlegbar sein. Also eine Mischung aus Flevo und Tieflieger: Vorderradantrieb, 2x 20 Zoll Reifen, wenigstens hinten gefedert und tiefe Sitzposition. Auch sollte es wie all meine Räder eine Nabenschaltung mit Rücktritt haben. Anfangs war ich mir nicht sicher, wie sich der Vorderradantrieb auf die Lenkung auswirken würde, oder ob der maximal mögliche Lenkeinschlag zu klein wäre. Der Bau erwies sich jedoch als leicht zu lösende Aufgabe, auch dank vieler Bilder und Tips aus dem Internet. Ähnlichkeiten mit ZOX oder Jive sind aber rein zufällig :-).
Jetzt muß ich nur noch das Quitschen loswerden (pst).  
Nummer 4 Bild 4: 2006 mein viertes Liegerad


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This page was last updated 2006-06-21